Nebenberuflich selbstständig

Nebenberuflich selbstständig: Was Yogalehrer, Heilpraktiker, Fitness-Trainer & Co. beachten sollten

Vorab eine wichtige Anmerkung: Ich bin kein Steuerberater, kein Rechtsanwalt und auch nicht das Finanzamt. Das bedeutet, ich kann, darf und werde hier natürlich auch keine Beratung zu diesen Themen durchführen. Bitte suche dir bei konkreten Fragen einen Steuerberater, einen Rechtsanwalt oder ein Finanzamt in deiner Nähe. Bei mir bist du richtig, wenn es um das Thema Versicherungen geht, weil ich Versicherungsmakler bin. Dennoch versuche ich dir hier ein paar Ideen mit auf den Weg zu geben, damit du vielleicht besser mit deiner Selbständigkeit klar kommst.

Nebenberuflich selbstständig: Yogalehrer, Heilpraktiker, Fitness-Trainer & Co.

Viele Yogalehrer, Trainer, Coaches und Gesundheitsberater starten nebenberuflich – aus Leidenschaft, zum Testen oder als sanfter Einstieg in die Selbstständigkeit. Doch auch im Nebenjob gilt: Ohne rechtliche Absicherung und steuerliche Klarheit kann es schnell kompliziert werden. In diesem Artikel zeigen wir dir, worauf du achten musst, wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst – und welche Versicherungen dich sinnvoll schützen.

Inhaltsverzeichnis

Was heißt „nebenberuflich selbstständig“ eigentlich?

Nebenberuflich bedeutet: Deine selbstständige Tätigkeit ist nicht deine Hauptbeschäftigung. Du arbeitest z. B. 20–40 Stunden/Woche angestellt und startest nebenher als:

Wann und wie muss ich mein Nebengewerbe anmelden?

Tatsächlich ist das manchmal gar nicht so einfach zu erkennen, weil ein und dieselbe Berufsbezeichnung, je nach Ausrichtung der Tätigkeit eben manchmal freiberuflich oder eben gewerblich ist. Yogalehrer beispielsweise sind für gewöhnlich Freiberufler, werden aber weitere Dienstleistungen angeboten, kann sich schnell ein Gewerbe daraus ergeben. Gleiches gilt für Heilpraktiker und Coaches. Letztlich hängt es von der konkreten Ausgestaltung der Tätigkeit ab.

Tipp: Kläre im Vorfeld mit deinem Steuerberater, Gewerbeamt oder IHK, wie du deine Tätigkeit korrekt anmeldest.

Steuern & Finanzamt: Software oder Steuerberater?

Vielleicht stellst du dir als Selbständige/r auch die Frage, ob du deine Buchhaltung selber machen sollst oder ob vielleicht doch besser ein Steuerberater dich professionell unterstützen sollte. Für viele reicht vielleicht eine einfache Buchhaltung – Excel oder Tools wie lexofficesevDesk oder Debitoor sind ideal. Aber: Will ich mich wirklich damit rumschlage und vielleicht Fehler machen, die später viel Geld kosten? Würdest du als als Yogalehrer deinen Schülern empfehlen Yoga kpl. im Eigenstudium ohne jegliche professionelle Unterstützung zu erlernen?

Ich vertrete die Meinung, man soll sich um die Dinge kümmern, mit denen man sich auskennt. Wenn du in deinem Hauptberuf Steuerberater bist und dich nebenher als Yogalehrer selbständig machst, ok, kein Problem. Aber ansonsten wäre mein TIPP: Lass dir von einem Steuerberater helfen und konzentrier du dich weiter auf deine Selbständigkeit.

Versicherung: Berufshaftpflicht & Co.

Auch im Nebenerwerb haftest du vollumfänglich privat. Typische Risiken sind:

  • Personen- oder Sachschäden beim Training
  • Falsche Beratung (z. B. Ernährung, Gesundheit)
  • Verletzungen während eines Kurses

Deshalb brauchst du unbedingt eine Berufshaftpflichtversicherung – auch bei nur wenigen Stunden pro Woche.

👉 Tipp: Viele Anbieter bieten günstige Tarife für Existenzgründer an. So sparst du im ersten Jahr noch ein paar Euro.

Optional sinnvoll:

  • Inventarversicherung (bei eigenem Studio, eigener Praxis oder insgesamt eigenen Räumlichkeiten)
  • Rechtsschutzversicherung (spätestens sobald Angestellte mit im Spiel sind)
  • Berufsunfähigkeitsversicherung (Wichtig, zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft)
  • Private Krankenversicherung (Gerade für vollzeit Selbständige ein Thema)
Rechtliche & vertragliche Grundlagen

Auch wenn du „nur nebenbei“ arbeitest, solltest du professionell auftreten:

  • AGB und Verträge für deine Leistungen
  • Datenschutzerklärung auf deiner Website
  • Impressumspflicht beachten
  • Rechnungsvorlagen korrekt erstellen (mit Steuernummer, ggf. USt-Befreiung)
Fazit: Klein starten – sicher handeln

Die nebenberufliche Selbstständigkeit ist eine tolle Chance – aber auch ein rechtlicher und finanzieller Verantwortungsbereich. Wer von Anfang an strukturiert vorgeht und sich richtig absichert, kann sorgenfrei wachsen. Und wer weiß – vielleicht wird daraus bald dein Hauptberuf?

FAQ: Nebenberufliche Selbstständigkeit

Wie viele Stunden darf ich nebenbei arbeiten?
Max. 20 Stunden pro Woche solltest du nicht überschreiten, sonst kann es als hauptberuflich gewertet werden (z. B. durch die Krankenversicherung).

Muss ich meinen Arbeitgeber informieren?
Ja – in vielen Fällen ist eine Genehmigung oder zumindest Mitteilung erforderlich.

Bin ich automatisch krankenversichert?
Ja, wenn du angestellt bist, bleibst du über deinen Hauptjob versichert. Achtung: Bei zu hohen Nebeneinkünften oder wenn die Arbeitszeit der Selbständigkeit überwiegt kann das kippen!

Gibt es spezielle Versicherungen für Existenzgründer?
Ja, z. B. vergünstigte Berufshaftpflichttarife für neugegründete Tätigkeiten.